Stuttgarter Bläserakademie

Christian Schmitt — Oboe

Norbert Kaiser — Klarinette

Philipp Römer — Horn

Marc Engelhardt — Fagott

Nina Valcheva — Kontrabass

Sergej Prokofjew

Romeo und Julia Suite für Bläser

Wolfgang A. Mozart

Serenade B-Dur KV 361 Gran Partita für 12 Bläser und Kontrabass

Romeo, Julia und Amadeus

Zwei gewichtige Nachtmusiken von herausragender Schönheit stehen am Beginn unserer neuen Saison. Prokofjews Musik zu Romeo und Julia versetzt uns nach Verona, an die Stätten der Tragödie des berühmtesten Liebespaars der Welt. Zu Zeiten Maria Theresias erfüllten die opulenten Klänge von Mozarts groß besetzter Gran Partita nicht nur die Paläste der Donaumetropole sondern auch ihre Flaniermeilen. Die Stuttgarter Bläserakademie lässt die vergangenen Welten akustisch wiederaufleben. Es wird ein Ohrenschmaus – versprochen!

Termine und Karten

So, 19. Oktober 2025, 11:00 Uhr
Weißer Saal im Neuen Schloss Stuttgart

Besetzung

© privat
Stuttgarter Bläserakademie

Die Stuttgarter Bläserakademie besteht seit über 30 Jahren und widmet sich dem Repertoire der großbesetzten Kammermusik für Bläser. Wolfgang Amadeus Mozart war der Maßstäbe setzende Pionier für dieses Genre und markierte mit seinen beiden großén Bläserserenaden in Es-Dur und c-Moll und insbesondere der Gran Partita für 12 Blasinstrumente und Kontrabass einen frühen Höhepunkt. Beethoven eiferte ihm nach, von Johannes Brahms gibt es die beiden Serenaden aus der Frühzeit seines Schaffens und Anton Dvořáks Beitrag geriet zu einem zündenden Meisterwerk (Bläserserenade d-Moll). Von Richard Strauss gibt es sogar vier wunderbare Bläserserenaden, je zwei Jugend-und Alterswerke.

In der Stuttgarter Bläserakademie musizieren Professoren und Studierende der Stuttgarter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst gemeinsam in einem Ensemble. Hier bietet sich die willkommene Gelegenheit, pädagogische Inhalte unmittelbar in die künstlerische Praxis umzusetzen. Leitbild war von Anfang an Rudolf Serkins legendäres Marlboro-Festival, bei dem alle Ensembles von einem oder mehreren erfahrenen Mentoren durch Proben und Konzerte geleitet wurden. Im Jahr 1990 von Ulf Rodenhäuser und Ingo Goritzki gegründet, führen längst ihre Nachfolger an der Stuttgarter Musikhochschule diese Hohe Schule der Bläserkammermusik weiter.

In den nunmehr 36 Jahren ihres Bestehens kam im Rahmen der Bläserakademie turnusmäßig die gesamte Mozart-Literatur zur Aufführung, bald ergänzt um Werke späterer Epochen und zeitgenössischer Musik. Im Jahr 1994 konnte an den weltberühmten Komponisten Isang Yun ein Kompositionsauftrag (Oktett für Bläser) vergeben werden. Die erfolgreiche Uraufführung fand damals im Rahmen der Matineen der Musikalischen Akademie Stuttgart im Weißen Saal statt. Ein Auftragswerk an den Berliner Komponisten Friedrich Goldmann folgte.

Bemerkenswert war auch die Neufassung für großes Bläserensemble des berühmten Orchesterwerks Till Eulenspiegels lustige Streiche von Richard Strauss, bei der dem Arrangeur das Kunststück gelungen ist, keine einzige Note des opulent besetzten Originals unter den Tisch fallen zu lassen. Es erfüllt mit Freude und Genugtuung, dass die Idee der vor langer Zeit gegründeten Bläserakademie nicht nur Bestand hat, sondern immer wiederkehrend mit neuem Leben erfüllt wird.

© privat
Christian Schmitt

Christian Schmitt hat am Conservatoire Supérieur in Lyon und an der Musikhochschule in Karlsruhe studiert und seine Studien jeweils mit Auszeichnung abgeschlossen. Im Laufe seiner beruflichen Laufbahn hat er sein Können bei großen Meistern wie Thomas Indermühle, Maurice Bourgue, Paul Dombrecht und Heinz Holliger weiter perfektioniert. Im Jahre 1992 erhielt er den ersten Preis der Europäischen Kulturstiftung Freiburg. Beim Sinfonieorchester Basel war er über 20 Jahre lang als 1. Solo-Oboist tätig bevor er im Jahre 2008 als Nachfolger von Prof. Ingo Goritzki an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart berufen wurde.

Zahlreiche Komponisten, u.a. Vincent Paulet und Laurent Riou, Jacopo Baboni Schilingi und Hans Tutschku widmeten Christian Schmitt Werke, die in den letzten Jahren u.a. beim Maison de Radio France, in der Concert Hall of Birmingham, bei Festivals in Compiègne und bei den „Nuits Bleues d’Arc et Senans“ uraufgeführt wurden. Schmitt spielt als Solist unter dem Stab namhafter Dirigenten wie Nello Santi, Armin Jordan, Marcello Viotti, Heinz Holliger oder Walter Weller.

Zwei CDs nahm er in Kooperation mit dem Pianisten Josef Nykiel auf: Hautbois Français – ein Panorama der französischen Musik für Oboe im 20. Jahrhundert sowie Un Tour d’Europe des Salons Musicaux – Repertoire aus der Romantik im 19. Jahrhundert. Weiterhin sind Aufnahmen für das Schweizer Radio DRS, Radio Suisse Romande, Radio France-Musique und für den Südwestrundfunk entstanden. 
Christian Schmitt hat zahlreiche Rezitals in ganz Europa (Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, England, Rumänien) und Meisterkurse an der Columbia University New York und den Universitäten von Austin/Texas, in Seoul, Peking, Shanghai Hong Kong gegeben. Er war Jury-Mitglied beim Internationalen Gillet-Fox-Wettbewerb in Ithaca/New York und Birmingham sowie beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München.

© privat
Norbert Kaiser

Der gebürtige Frankfurter studierte an der Musikhochschule Detmold Klarinette bei Jost Michaels und Hans Klaus sowie Klavier bei Werner Genuit.  Zunächst wirkte er als Klarinettist im Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt und war dann von 1989 bis 2000 Erster Soloklarinettist am Staatstheater Stuttgart.

Daneben schloss Norbert Kaiser ein Dirigierstudium in Weimar ab und arbeitete 1997/98 als Dirigierassistent von Lothar Zagrosek an der Staatsoper Stuttgart. 1999 wurde er auf eine Professur für Klarinette an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart berufen. Viele seiner Studenten bekleiden inzwischen Positionen in renommierten Orchestern. Norbert Kaiser gibt Meisterkurse und fungiert als Juror bei verschiedenen Wettbewerben.

© privat
Philipp Römer

Philipp Römer, Horn, wurde mit 15 Jahren Jungstudent an der Musikhochschule Stuttgart bei Radovan Vlatkovic und setzte sein Studium an der Musikhochschule München bei Wolfgang Gaag fort.

Er war Solo-Hornist im Landesjugendorchester Baden-Württemberg, im Bundesjugendorchester sowie im European Union Youth Orchestra. Seit 2004 ist er Solo-Hornist im Staatsorchester Stuttgart und unterrichtet seit 2018 als Lehrbeauftragter an der Musikhochschule Stuttgart.

Er gastiert regelmäßig bei den Opernorchestern in München, Hamburg, Frankfurt am Main und Mannheim, beim SWR Symphonieorchester, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Bamberger Symphonikern sowie bei German Brass. Im Jahr 2015 erschien seine CD-Einspielung mit Leopold Mozarts Konzert Es-Dur für 2 Hörner mit der Bayerischen Kammerphilharmonie unter Reinhard Göbel.

© Hans-Georg Fischer
Marc Engelhardt

Marc Engelhardt wurde 1961 in Radevormwald geboren. Seine Studien führten ihn zu Prof. Günter Pfitzenmaier nach Köln und an die Musikhochschule Hannover zu Prof. Klaus Thunemann. Zunächst war er Mitglied in der Jungen Deutschen Philharmonie und im Jugendorchester der Europäischen Gemeinschaft und spielte dort unter Dirigenten wie Claudio Abbado oder Leonard Bernstein. 1986 verpflichtete ihn das damalige Rundfunksinfonieorchester Saarbrücken (heute Deutsche Radiophilharmonie) als Solofagottisten. Kammermusikalisch ist Marc Engelhardt mit der Stuttgarter Bläserakademie, dem Ensemble Fagottissimo sowie gemeinsam mit dem Trompeter Matthias Höfs und dem Saxofonisten Daniel Schnyder aktiv. Als Solist konzertierte Marc Engelhardt unter anderem mit dem RSO Saarbrücken, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz sowie dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und dem Kölner Kammerorchester. Der erfolgreiche Fagottprofessor an der Stuttgarter Musikhochschule gibt internationale Meisterkurse und ist als Juror tätig.

© privat
Nina Valcheva

Nina Valcheva wurde in Plovdiv/Bulgarien geboren. Sie besuchte die Musikhochschulen in Sofia und Stuttgart (Klasse Prof. Lau), wo sie ihr Studium mit Auszeichnung abschloss. Nach einem Praktikum an der Württembergischen Staatsoper Stuttgart und einem Aushilfsvertrag im Radiosinfonieorchester Stuttgart, hatte sie Festanstellungen als Solokontrabassistin im Philharmonischen Orchester der Stadt Lübeck und am Nationaltheater Mannheim. Seit September 2011 ist sie stellv. 1. Solokontrabass-istin bei den Stuttgarter Philharmonikern und seit dem Jahr 2022 Mitglied im Bayreuther Festspielorchester. Gasttätigkeiten in vielen namhaften Orchestern, darunter den Sinfonieorchestern des WDR und NDR, sowie verschiedenen Kammerensembles führten sie durch Europa und Asien.

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