Goldmund Quartett
Hariolf Schlichtig – Viola

Johann Sebastian Bach

Die Kunst der Fuge BWV 1080

Erwin Schulhoff

Fünf Stücke für Streichquartett

Felix Mendelssohn

Streichquintett A-Dur op. 18

Das Goldmund Quartett hat in der vorletzten Saison mit einem fulminanten Konzert begeistert. Diesmal haben die Musiker u.a. Erwin Schulhoffs 5 Stücke für Streichquartett im Gepäck, ein faszinierendes Werk, mit dem Schulhoff im Jahr 1924 der Durchbruch als Komponist gelang. „Erwin Schulhoff ist der Zeitgemäße. Vielleicht der Modemusiker von heute. Ein amüsanter, liebenswürdiger, witziger, spielerisch veranlagter, hochbegabter Künstler. Und ein wilder Temperamentsmusikant, ein Draufgeher!“ So beschreibt ein Berliner Zeitgenosse aus den Zwanzigerjahren den Komponisten, der in einem Internierungslager der Nazis 1942 jämmerlich zu Tode kam.

Abschließend erklingt Mendelssohns A-Dur Streichquintett: Das Streichquartett wird mit dem Bratschisten Hariolf Schlichtig zum Quintett erweitert. Mit diesem Werk voller konzertantem Elan beweist Mendelssohn seine frühe Meisterschaft – und die Musiker können ihre hohe Spielkultur unterstreichen!

Termine und Karten

So, 15. Januar 2023, 11:00 Uhr
Weißer Saal im Neuen Schloss Stuttgart

Besetzung

© Privat
Goldmund Quartett

Seit nunmehr 10 Jahren überzeugt das Goldmund Quartett durch sein exquisites Spiel und seine so vielschichtige Homogenität in der Interpretation der großen klassischen und modernen Werke der Quartettliteratur (Süddeutsche Zeitung). Die Innerlichkeit, die unglaublich feine Intonation und die bis ins kleinste Detail erarbeiteten Phrasierungen begeistern das Publikum weltweit. Die Preisträger der bekannten International Wigmore Hall String Competition und der Melbourne International Chamber Music Competition 2018 wurden von der European Concert Hall Organisation zu Rising Stars der Saison 2019/20 ernannt.

Nach seinem Debüt beim Rheingau Musik Festival im August 2019 ging das Quartett auf Rising-Star-Tournee in die großen Konzertsäle Europas und unternahm Tourneen nach Schweden und Australien. Weitere Highlights der letzten Jahre waren Debüts im Musikverein Graz, im Pierre-Boulez-Saal in Berlin, beim Marvão International Music Festival in Portugal, dem Fjord Classics Festival in Norwegen und beim Schlern Music Festival in Südtirol sowie Konzerte in den wichtigsten Konzertsälen und bei den bedeutendsten Kammermusikreihen in Frankreich, der Schweiz, in Dänemark, Norwegen Italien, Spanien, in den USA, in Kanada, Australien und in China.
Das Goldmund Quartett ist Preisträger des Bayerischen Kunstförderpreises und des Karl-Klinger-Preises des ARD-Wettbewerbs 2016. Weitere Auszeichnungen sind der 2. Preis und der Sonderpreis für die beste Interpretation eines Streichquartetts des 20. Jahrhunderts bei der Wigmore Hall String Quartet Competition 2018 sowie der Erste Preis und der Preis für die beste Interpretation des Auftragswerkes bei der Melbourne International Chamber Music Competition 2018. 2020 wurden dem Quartett der Musikpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung und der Waltershausen-Preis verliehen.

2016 erschien bei NAXOS die Debüt-CD des Quartetts mit Werken von Joseph Haydn, die u.a. von der BBC, dem Strad Magazine, dem Grammophone Magazine, dem American Record Guide, Applaus und dem Bayrischen Rundfunk hervorragende Rezensionen erhielt. 2018 erschien bei Berlin Classics die zweite CD des Quartetts mit Werken von Schostakowitsch. Zum 10jährigen Quartett-Jubiläum brachte das Quartett 2020 das Album Travel Diaries heraus, mit Werken von Fazil Say, Ana Sokolović, Wolfgang Rihm, Dobrinka Tabakova und Bryce Dessner (Berlin Classics).
Neben Studien bei Mitgliedern des Alban Berg Quartetts, u.a. bei Günter Pichler an der Escuela Superior de Música Reina Sofia und beim Artemis Quartett in Berlin, gaben Meisterkurse und Studien bei Mitgliedern verschiedener Quartette (Hagen, Borodin, Belcea, Cherubini, Ysaÿe), bei Ferenc Rados, Eberhard Feltz und Alfred Brendel wichtige musikalische Impulse.
Zu den Kammermusikpartnern des Goldmund Quartetts zählen Künstler wie Jörg Widmann, Ksenija Sidorova, Pablo Barragan, Alexey Stadler und Wies de Boevé.
Seit 2019 spielen die Musiker das von Antonio Stradivari gebaute Paganini Quartett (vier Instrumente aus dem Besitz von Niccolò Paganini), das dem Quartett von der Nippon Music Foundation zur Verfügung gestellt wurde.

©Alrun Knauß
Hariolf Schlichtig

Der 1950 geborene Bratschist Hariolf Schlichtig hat sich als Kammermusiker, Solist und Lehrer in der Musikwelt einen Namen gemacht. Nach Studien bei Max Rostal und Sándor Végh war er 19 Jahre lang Mitglied des Cherubini-Quartetts, mit dem er mehrere internationale Wettbewerbe gewann, nahezu die ganze Welt bereiste, vielbeachtete CD-Aufnahmen machte und bei international herausragenden Festivals auftrat.

Als Solist spielte er u.a. in der Kölner Philharmonie, im Münchener Herkulessaal, im Conservatoire Royal de Bruxelles, bei den Wiesbadener Maifestspielen, beim Bonner Beethovenfest unter der Leitung von András Schiff, bei Omaggio a Palladio im Teatro Olimpico in Vicenza, im Casinosaal Basel und in der Tonhalle Zürich und der Carnegie Hall in New York. Mit Partnern wie z.B. Leonidas Kavakos, András Schiff, Heinz Holliger, Emmanuel Pahud, dem Alban Berg Quartett und im Ensemble Villa Musica ist er kammermusikalisch tätig und tritt beim Edinburgh-Festival, dem Weimarer Kunstfest, der Schubertiade Schwarzenberg und den Pfingstkonzerten Ittingen auf.

Seit 1987 ist Hariolf Schlichtig Professor für Viola und Kammermusik an der Hochschule für Musik und Theater in München und gibt zahlreiche internationale Meisterkurse. Aus seiner Klasse gehen immer wieder Preisträger großer Wettbewerbe hervor und viele seiner ehemaligen StudentInnen nehmen prominente Positionen im internationalen Musikleben ein.

Mit dem Münchener Kammerorchester, mit dem ihn eine langjährige Zusammenarbeit verbindet, nahm er für TUDOR die Bratschenkonzerte von Karl Stamitz, F.A. Hoffmeister und C.F. Zelter auf und brachte im März 2003 das Bratschenkonzert von Herbert Callhoff unter der Leitung von Christoph Poppen zur Uraufführung. Seine CD-Aufnahmen wurden mit dem Deutschen Schallplattenpreis, dem Echo Klassik, dem Diapason d’Or und dem Choc de la Musique ausgezeichnet.

Hariolf Schlichtig ist Solist und Stimmführer der Cappella Andrea Barca, dem 1999 von András Schiff gegründeten und geleiteten Kammerorchester. Dieses Ensemble spielt jedes Jahr bei der Salzburger Mozartwoche sowie in seiner „Wahlheimat“, dem Teatro Olimpico in Vicenza und auf den großen Konzertpodien weltweit.

Mit den zeitgenössischen Komponisten Rudi Spring, Jörg Widmann, Aribert Reimann, Friedrich Cerha, Siegfried Matthus, György Kurtág, Heinz Holliger und Martin Christoph Redel hat er mehrfach zusammengearbeitet und deren Werke zum Teil uraufgeführt. Seine eigene Musik entwickelt er seit 2001 gemeinsam mit dem Bildhauer und Musiker Paul Fuchs.

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